Mit dem Smart in die Alpen (Teil 2/2)
Nach nun zwei Jahren Wartezeit setzte ich mein Versprechen, mit meiner Tochter im Smart über den Großglockner zu fahren, im zweiten Anlauf in die Tat um. Leider reichte die Zeit nur für einen Zweitagesausflug, aber zum Glück haben wir es ja nicht allzu weit.
Diesmal gänzlich ohne jede Straßenkarte und nur mit dem Navigationssystem bewaffnet ging es also Mitte August 2006 früh morgens auf den Weg.
Anfahrt
Über
die A9 ging es zuerst Richtung München und dann weiter bis nach
Garmisch. Von hier ging die Fahrt ohne Autobahnbenutzung in Österreich
weiter bis nach Kaprun, wo wir gegen Mittag nach rund 330km im Hotel "Rudolfshof"
unser vorreserviertes Zimmer bezogen.
Smart am Stau...(-see)
Nach
Abstellen der Koffer und einem kurzen Mittagessen ging es in Richtung
Hochgebirgsstauseen einige Kilometer das Tal entlang, bis wir an dem
bisher verrücktesten Parkhaus ankamen, dass ich kenne. Die Einfahrt war
wie üblich von unten, aber die Ausfahrt vom Dach aus über eine kleine
Brücke gerade zur Strasse zurück ist schon gewöhnungsbedürftig.
An sich ist das Ganze aber absolut logisch, bedenkt man, dass die Straße
neben dem Parkhaus in Serpentinen weiter nach oben geht, und auf den ca.
25 Metern Tiefe des Parkhauses gut sechs Stockwerke Höhendifferenz
überwindet.
Von
hier an heißt es Umsteigen und erst einmal mit dem Bus weiter, der nach
etwa 10 Minuten durch einspurige Tunnel und engste Strassen die untere
Station eines der weltgrößten Schrägwandaufzüge erreicht.
Nach
Erreichen des "Wasserfallbodens" auf 1672 Höhenmetern ging es nochmals
rund 20 Minuten weiter mit dem Bus, bevor wir die Mauer des oberen der
Hochgebirgsstauseen, "Mooserboden" erreicht hatten (2040m).
Von
hier ergibt sich ein phantastischer Blick auf die umliegenden Berggipfel
und natürlich auch auf die in Richtung Kaprun unter uns gelegene untere
Staustufe.
Nach
einer Führung, die uns viel über den Aufbau der Straßen und deren Bau
erklärte - wer hätte gedacht, dass das Wasser in den Seen nicht nur von
den direkt umliegenden Bergen stammt, sondern teilweise durch
kilometerlange und mehrere Meter durchmessende Stollen durch die Berge
transportiert wird - und uns auch durch einen Wartungstunnel durch eine
der beiden Staumauern des oberen Sees führte, machten wir noch eine
ausgiebige Pause, bevor wir mit dem letzten Bus wieder den Rückweg
antraten.
Nach einem kleinen Spaziergang durch Kaprun und einem guten Abendessen im Hotel vielen wir zufrieden in unsere Betten und lauschten noch ein wenig den Kühen, die in die Ställe getrieben wurden, bevor wir einschliefen.
Smart - Hochalpin
Der nächste Morgen begann wieder recht früh, denn die
Route, die vor uns lag, war doch recht lang:
Von Kaprun über den Großglockner nach Lienz, von dort durch den
Tauerntunnel nach Garmisch und schließlich zurück nach Hause. Zusammen
mit dem Abstecher zur Franz-Josefs-Höhe immerhin gute 620km!
Nach
einem üppigen und sehr guten Frühstück im Hotel machten wir uns auf
Richtung Mautstelle am Großglockner (Mitglieder im ADAC können sich vor
Reiseantritt in Deutschland in den ADAC Niederlassungen eine
vergünstigte Karte kaufen).
Bei
schon fast unverschämt gutem Wetter erreichten wir die Mautstation,
begannen sofort mit der Auffahrt und genossen die schönen Straßen, die
wunderbare Aussicht und den geringen Verkehr zu dieser Zeit
Schon nach kurzem erreichten wir die Edelweißspitze, wo wir, wohl wieder auf Grund der Zeit, von noch vor 11Uhr, problemlos einen Tisch bekamen und einen Kaiserschmarrn mit Zwetschkenkonfitüre gegessen haben. Der Blick auf den Großglocknergipfel war perfekt, auch wenn die schon aufziehenden Wolken nichts Gutes verhießen.
Die
weitere Fahrt führte uns zum Fuscher-Tor und von dort zur
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, wo wir pflichtgemäß die sehr zutraulichen
Murmeltiere ansahen.
Nachdem wir in Lienz ankamen, war das schöne Wetter leider vorbei, aber den Teil, auf den es uns ankam, hatten wir bei wirklich perfekten Bedingungen zurückgelegt.
Die Rückfahrt ging dann durch den Tauerntunnel nach
Garmisch und von dort zurück nach Hause.
Abgesehen von teilweise wolkenbruchartigen Regengüssen im Raum München
ein wunderschöner Kurztrip.
Fazit
Jedenfalls kann ich meinem Fazit von Teil 1 nur hinzufügen, dass nicht nur "normale" Alpenstrassen, sondern auch "echte" Pässe überhaupt kein Hindernis für den Smart darstellen.
Einziger Wehmutstropfen:
Am Morgen der Fahrt über den Großglockner gab die Handbremse Ihren Geist auf. Nicht wirklich ein Vergnügen auf einer solchen Bergstrecke.
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